Familienaufstellung – Systemische Perspektiven verstehen
- kwdi79
- 7. Juli
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 14. Juli
Systemische Therapie und Familienaufstellung: Kritik an den Methoden nicht unüblich
Die Familienaufstellung gehört zu den bekanntesten Methoden aus dem Bereich der systemischen Arbeit. Sie wird eingesetzt, um z.B. unbewusste Abhängigkeiten, Dynamiken und Muster innerhalb des eigenen Familiensystems sichtbar zu machen oder auch, um Glaubenssätze, die uns wissentlich oder unwissentlich geprägt haben, aufzudecken, zu hinterfragen und evtl. auch abzulegen.
In München leben momentan 1 603 776 (Stand: 31.12.2024) Einwohner aus über 160 Nationen und damit Menschen mit ganz unterschiedlichen Biographien, Lebenentwürfen und eben auch ganz verschiedenen familiären Systemen.
In meine Praxis kommen immer wieder auch Menschen, die auf der Suche sind nach einer Methode, um festgefahrene Muster aufzulösen, familiäre Verstrickungen zu entwirren oder sich abzugrenzen, um sich ein autonomes und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Die systemische Aufstellungsarbeit kann dabei helfen, persönliche Blockaden, Beziehungskonflikte oder innere Unsicherheiten besser zu verstehen. In meiner Praxis für Systemische Beratung und Therapie in München wird diese Methode verantwortungsvoll und auf Basis aktueller wissenschaftlicher Standards eingesetzt.
Was ist eine Familienaufstellung?
Bei einer Familienaufstellung wird das eigene Familiensystem visualisiert, analysiert und reflektiert. Der Klient bzw. die Klientin sucht für jedes Familienmitglied und auch für sich selber eine Figur als Stellvertreter aus und positionieren diese auf dem Systembrett. Distanzen und Blickrichtungen werden markiert und Koalitionen deutlich gemacht. Dabei zeigen sich oft tief verwurzelte Dynamiken, Verstrickungen oder Belastungen, die das eigene Verhalten oft unbewusst beeinflussen. Ziel ist es, die systemischen Zusammenhänge besser zu verstehen, um dann in einem zweiten Schritt mögliche Lösungswege zu benennen. Familienaufstellungen basieren auf der Annahme, dass wir alle Teil größerer Beziehungssysteme sind – sei es in der Herkunftsfamilie oder der eigenen, geschaffenen Familie.
Viele Klient:innen berichten, dass ihnen z.B. durch das Sichtbarmachen verborgener Koalitionen ein Perspektivwechsel möglich wird. Abhängigkeiten, Vernachlässigungen oder andere Dysfunktionalitäten lassen sich so neu einordnen und verändern.
Familienaufstellung nach Hellinger – ein häufig kritisierter Ansatz
Die Familienaufstellung nach Hellinger wurde ursprünglich durch Bert Hellinger geprägt, der die Methode in den 1990er Jahren entwickelte und dabei familiäre Verstrickungen sowie die sogenannte „Ordnung der Familie“ in den Mittelpunkt stellte.
Innerhalb der systemischen Aufstellungsarbeit gibt es inzwischen aber unterschiedliche Schulen und Richtungen. Gerade in Metropolregionen wie München, wo ein vielfältiges Angebot an Aufstellungen besteht, ist es ratsam, sich für Therapeut:innen zu entscheiden, die einem professionellen Selbstverständnis folgen und die DGSF zertifiziert sind.
Kritik an Familienaufstellungen bei unprofessioneller Anwendung
Trotz ihrer Beliebtheit steht die Methode der Familienaufstellung auch in der Kritik, wenn pauschale Heilsversprechen ausgesprochen werden, esoterische Überhöhungen stattfinden oder die unreflektierte Anwendung in pseudowissenschaftlichen Kontexten (wie z.B. nicht zertifizierten Therapeut:innen) vorgenommen werden, was von Fachverbänden wie der DGSF abgelehnt wird.
Kritikpunkte an Familienaufstellungen, wenn sie unsachgemäß durchgeführt wird
Fehlende Neutralität und Allparteilichkeit durch die Aufstellungsleitung
Manipulation von Klient:innen durch autoritäres Auftreten in der Familienaufstellung
Aussagen von Stellvertreter:innen werden als absolute Wahrheit dargestellt
Keine freiwillige Entscheidungsfreiheit der Teilnehmer:innen, während der Familienaufstellung
Familienaufstellungen ohne fundierte systemische Ausbildung der Leitungsperson
Großgruppen-Aufstellungen mit Event-Charakter statt seriöser Einzelbegleitung
Fehlende therapeutische Begleitung vor und insbesondere nach der Familienaufstellung
Dogmatische Orientierung an Bert Hellinger ohne wissenschaftliche Weiterentwicklung
Personenkult innerhalb der Szene der Familienaufstellungen
Mangelnde Qualitätssicherung und fehlende Evaluation der Methode
Übergriffige oder entwürdigende Aussagen während der Aufstellung
Übermäßige Kommerzialisierung und Vermarktung von Familienaufstellungen auf Kosten der Seriosität
Die Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF) betont in ihrer Stellungnahme 2003 deshalb ausdrücklich, dass Aufstellungen nur von qualifizierten Fachkräften durchgeführt werden sollten. Die DGSF warnt davor, die Methode als Allheilmittel zu missbrauchen oder Menschen mit psychischen Vorerkrankungen unzureichend abzusichern.
Die DGSFÂ schreibt hierzu:
„Systemaufstellungen sind ein wirksames methodisches Instrument innerhalb der systemischen Praxis. Sie bedürfen jedoch einer professionellen Einbettung, fundierten Ausbildung der Durchführenden sowie eines klaren ethischen Rahmens.“
Gerade im Kontext der Systemischen Beratung und Therapie ist es deshalb ratsam, zwischen qualifizierten Angeboten und unseriösen Versprechungen zu unterscheiden.
Während meiner 3-jährigen Ausbildung beim IFW (https://www.i-f-w.de) habe ich nicht nur eine reflektiere ethische Grundhaltung, sondern auch fundiertes Wissen und Methodensicherheit erwerben können und biete Ihnen damit für Ihr Anliegen einen geschützten und fachkundigen Raum.
Wie läuft eine systemische Aufstellung in meiner Praxis ab?
Der Ablauf einer Familienaufstellung kann individuell gestaltet werden, folgt jedoch häufig ähnlichen Grundprinzipien:
Vorgespräch: Im Rahmen eines persönlichen Gesprächs wird der gemeinsam der Auftrag geklärt und die Zielfrage formuliert. Anschließend kann entschieden werden, ob eine Aufstellung sinnvoll erscheint oder eine andere Methode effektiver ist.
Aufstellungsprozess: Das Familiensystem wird mithilfe des System- bzw. Familienbretts und entsprechenden Figuren visualisiert. Durch die Fokussierung auf den Auftrag und zirkuläres Fragen werden Dynamiken, Belastungen oder auch „blinde Flecken“ sichtbar gemacht.
Reflexion und Integration: Nach der Aufstellung erfolgt die gemeinsame Reflexion, um Erkenntnisse in den Alltag zu übertragen.
Die Methode findet in meiner Praxis durch meine jahrelange Berufserfahrung professionell und feinfülig statt. Vor- und Nachbereitung sind dabei wesentlich und selbstverständlich.

Nachwirkungen einer Familienaufstellung – was ist zu erwarten?
Viele Menschen berichten nach einer Aufstellung von intensiven inneren Prozessen. Die neu erworbenen Erkenntnisse über familiäre Verstrickungen, bisher unbewusste Muster, emotionale Belastungen werden behutsam nachbearbeitet und begleitet.
Es ist möglich, dass diese Nachwirkungen einige Tage oder Wochen spürbar bleiben. Für mich bedeutet eine seriöse Begleitung daher stets das Angebot zur weiteren Begleitung oder weiterführenden Beratung bzw. Therapie.
Fazit – Familienaufstellung verantwortungsvoll nutzen
Die Familienaufstellung kann wertvolle Impulse geben, wenn sie von qualifizierten Therapeut:innen durchgeführt wird. Für Ratsuchende ist es sinnvoll, sich im Vorfeld über die Qualifikation der Anbieter:innen zu informieren. Orientierung bieten anerkannte Fachverbände wie die DGSF sowie methodisch reflektierte Anbieter:innen, die auf esoterische Überhöhungen bewusst verzichten.
In meiner Systemischen Praxis im Herzen Münchens steht Ihnen ein professioneller Rahmen zur Verfügung, um persönliche Themen durch systemische Aufstellungen achtsam zu bearbeiten – mit Respekt für individuelle Grenzen und fachlicher Sorgfalt.
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